Während ich in Ubud bin erahre ich von einem Gewinnspiel. In den Verpackungen einer bestimmten Schokoladenmarke sind Eintrittskarten für eine Führung einer Schokoladenfabrik versteckt
Das ist natürlich Quatsch. Das war in Charlie und die Schokoladenfabrik. In Wirklichkeit hat mich Ted, ein Holländer, den ich am Vortag beim Essen kennengelernt habe gefragt, ob ich mit ihm in eine Schokoladenfabrik in der Nähe fahren will. Ich stehe auf Schokolade, ich hatte keine anderen Pläne, also habe ich mir die Sache einmal angesehen.
Ted holt mich mit seinem geliehen Scooter ab und wir fahren dahin, wo die Fabrik sein soll. Natürlich weiß niemand wo diese Fabrik ist und wir müssen eine ganze Weile suchen und Fragen. Das erinnert mich daran, wie ich irgendwann erfahren habe, dass in Langenhagen eine große Zigarettenfabrik ist, wovon ich Jahrelang nichts wusste. Woher soll man sowas auch wissen?
Wir kommen trotzdem rechtzeitig zur Führung bei der Fabrik an. Zunächst werden wir ins große Dachgeschoss des Gebäudes geführt. Das Gebäude ist erst ein Jahr alt und besteht komplett aus Bambus. Es ist eins der größten (oder das größte?) Bambusgebäude der Welt. Im Dachgeschoss hat man Sicht auf die faszinierende Bambusarchitektur. Dass das hält!
Das Dachgeschoss dient vor allem als Wartezone. Wir kriegen die köstlichste heiße Schokolade, die man sich vorstellen kann zum Warten auf einem gemütlichen Sofa. Dann geht die Führung los. Mehr oder weniger. Erst gibt es Theorie. Uns wird erklärt, dass die Bohnen zunächst zerkleinert werden. Danach werden die Schalen per Hand raus gepickt. Hinterher wird es gemahlen und dann ist die Schokolade im Prinzip schon fertig (kurz gesagt). Zu der Erläuterung gibt es zu jedem Arbeitsschritt eine Kostprobe. Reine Kakaobutter schmeckt übrigens nicht besonders gut.
Dann werden wir wirklich durch die Anlagen geführt. Dabei sehen wir die fleißigen Frauen, die den Bohnenschrot von den Schalen befreien. Die schaffen jeweils 3-5kg am Tag. Wie bei VW. Keine Arbeit für mich. Außerdem ist dort eine alte Mühle. Oder sagt man Mahlmaschine? Die ist von 1932 und aus der Schweiz. „Wir machen besondere Schokolade, also brauchen wir auch besondere Maschinen.“ Besonders ist die Schokolade, weil so viel Handarbeit darin steckt, alle Kakaobohnen aus organischen Farmen in Indonesien kommen und der Zucker in der Schokolade Palmenzucker ist.
Am Ende kriegen wir noch das fertige Produkt zu kosten. Zwei edle Schokoladen. Eine von 73%, die noch ganz gut schmeckt und eine von 93%, was eigentlich nur noch bitter schmeckt. Was für Feinschmecker eben.
Link: http://bigtreefarms.com/
Und wer von euch wusste schon, wie Schokolade gemacht wird?