Padang Bai? Was ist mit den Gili Islands? Werden die aufmerksamen Leser nun verwundert fragen. Immerhin habe ich mich durch halb Java und Bali gekämpft, um zu den Gili Islands zu kommen. Tja aber das ist das tolle am Reisen. Bleibe einfach, wo es dir gefällt.
Auf meinem Weg zu den Gili Islands muss ich nach Padang Bai. Von dort fährt die Fähre. Vor Ort muss ich aber auch sehen, was für unverschämt kriminelle Wucherpreise die für diese blöde Fähre wollen. Gleichzeitig entdecke ich aber, dass es in Padang Bai auch viele Tauchcenter gibt und so fange ich einfach mal an Preise zu vergleichen. Ich finde eine billige Unterkunft und eine Tauchschule, die mir fair und sympathisch vorkommt und entschließe kurzerhand hier zu tauchen. Außerdem wollen mir alle Tauchcenter erklären, dass das Tauchen hier eh viel besser sei als bei den Gilis. Hoffen wir es!
Ich renne mal wieder von Laden zu Laden. Vergleiche Angebote, versuche zu verhandeln, schaue wo die Leute sympathisch sind. Alle Schulen kosten mehr oder weniger das gleiche. Um die 300 US-Dollar für fünf Tauchgänge und Zertifikat. Zwei landen anhand ihrer Sympathie in meiner engeren Auswahl. Die letzte Entscheidung zwischen den beiden bringt der Preis. Der Gewinner ist 10 $ billiger. Water Worx. Wieder eine deutschsprachige Tauchschule. Kein Kriterium bei meiner Entscheidung aber schaden kann es nicht. Der Besitzer der Tauchschule informiert mich, dass ich am besten nach dem Mittag wieder kommen soll. Dann ist die Tauchlehrerin da, dann kann ich alles mit ihr besprechen. Oki doki. Ich werde aber schon aufgeklärt. Für den Advanced Diver brauche ich fünf Spezialtauchgänge. Dabei ist Navigation und Tieftauchen pflicht und drei weitere kann ich mir aussuchen. Eine Spezialisierung ist Wrack tauchen. Das können wir beim Liberty Wreck machen. Yeah passt gut in meinen Plan. Also gehe ich in mein Hotel und suche mir Mittag, um hinterher wieder zur Tauchschule zu gehen.
Wie besprochen komme ich nach dem Mittagessen wieder. Dort sitzt auch schon meine neue Tauchlehrerin Ella. Sie bietet mir an, dass wir direkt heute noch mit dem Nachttauchgang anfangen können. Klingt gut für mich. Ich habe aber noch ein paar Stunden, bis es losgehen soll. Also zurück ins Hotel auf ein Mittagsschläfchen.
Endlich Tauchzeit. Ich gehe abermals zur Tauchschule. Wir suchen mir passende Ausrüstung zusammen, dann müssen wir warten. Das Boot braucht Benzin. Darauf müssen wir warten aber wir nutzen die Zeit für ein Briefing. Meine charmante Lehrerin weist mich ein, dass sich die Zeichensprache im Dunkeln ein klein wenig von der am Tag unterscheidet, weil man nur eine freie Hand hat. Außerdem werden die Zeichen alle direkt vor der Lampe gemacht, damit man sie sehen kann. Wir warten eine gefühlte Stunde, dann geht es los. Mittlerweile ist es schon richtig dunkel. Eigentlich wollte Ella mit mir runter, wenn es noch etwas hell ist. Aber wir sind flexibel. Wir fahren mit dem kleinen Auslegerboot nach Jepun. Den Ablauf kenne ich ja schon. Ausrüstung anlegen und ins Wasser springen. Was heißt Springen – als ich in Koh Tao war, hatten wir das große Boot und man konnte wirklich springen. Hier haben wir ein kleines Boot. Um ins Wasser zu kommen setzen wir uns an den Rand, Hintern bis über die Kante und dann einfach nach hinten plumpsen lassen. Endlich wieder im Wasser!
Der Tauchgang ist natürlich spektakulär. Wir haben großes Glück mit den Tieren und sehen einen Skorpionfisch, Feuerfische und einen Spanish Dancer. Sogar ein kleiner Katzenhai lässt sich finden. Neben den großen Tieren gibt es aber auch reichlich kleine. Viele Schnecken und Krebse. Aber es gibt noch kleinere Organismen. Ella zeigt mir, dass man, wenn man die Lampe weghält im Dunkeln biolumineszentes Plankton sehen kann, das durch unsere Bewegungen zum leuchten angeregt wird. Ein glitzern mitten im Wasser. Überall.
Nach etwa 40 Minuten ist der Tauchgang leider schon vorbei und es geht zurück ans Land. Morgen früh geht es weiter. Dann fahren wir zum Liberty Wreck für den Tief- und den Wracktauchgang.
Nächster Tag acht Uhr morgens. Die Ausrüstung ist schon vorbereitet. Unser privater Minibus sammelt uns ein und wir fahren nach Tulamben zum Wrack der USAT Liberty. Wir legen die Ausrüstung an und dann geht es runter. Diesmal nicht von einem Boot. Wir können direkt von der Küste ins Wasser laufen. Das Schiff liegt sehr nah. Es ist ein Tieftauchgang. Um genau zu sein gehen wir auf 28,8m. Danach darf ich offiziell 30m tief tauchen. Um ehrlich zu sein merke ich keinen Unterschied. Welchen auch? Einziger Unterschied: Mehr Luftverbrauch. Je tiefer man ist, desto mehr Luft verbraucht man und desto kürzer ist der Tauchgang. Wir tauchen um das Schiff herum. Es ist kaum noch als solches zu erkennen, weil sich so viele Algen und Korallen an dem schon recht zerfallenen Wrack festgesetzt haben. Aber wir haben wieder Tierglück. Wir sehen verschiedene Rochen und einen großen Büffelkopf Papageifisch. Ella hat zum Glück ihre Unterwasserkamera mit und hält viele tolle Impressionen fest.
Eine Stunde pause zum Mittag essen, dann geht es direkt wieder los. Flaschen wechseln und ins Wasser gehen. Diesmal ist es mein offizieller Wracktauchgang. Das äußert sich daran, dass wir einmal durch eine Art Tunnel beim Wrack tauchen. Das Wrack ist zwar sehr faszinierend aber eines ist noch viel besser: Bei diesem Tauchgang sehe ich meine erste Schildkröte! Nach dem Tauchgang geht es mit dem Minibus schon wieder zurück nach Padang Bai. Aber zweimal tauchen kann ich ja noch im Rahmen meinen Kurses.
Treffen am Morgen. Briefing. Ich kriege einen Kompass in die Hand gedrückt. Kompass. Das ist meine Welt. Ich weiß ja nicht, ob ihr es wisst, aber auf meine Reise habe ich immer meinen zuverlässigen Spiegelkompass am Gürtel, der mich sicher durch Großstädte, Dschungel und Berge geführt hat. Das kann unter Wasser ja kaum anders sein. Ella weist mich wieder mal ein. Sie erklärt mir grob, wie ein Kompass zu bedienen ist. Außerdem weist sie mich darauf hin, dass es unterschiedliche Tauchkompasse mit unterschiedlichen Deklinationen gibt. Alles klar, wird unter Wasser schon klappen. Drei Aufgaben erwarten mich unter Wasser. Zuerst muss ich hin und her Navigieren. Dann muss ich ein Viereck navigieren und zuletzt soll ich immer wissen, wo das Boot ist.
Wir fahren raus. Diesmal zum White Sand Beach. Wir tauchen und meine Aufgaben beginnen. Hin und Her mit sieben Flossenschlägen Strecke. Kein Thema. Also das würde ich wohl auch ohne Kompass hinkriegen. Zweite Aufgabe Viereck schwimmen. Wieder sieben Flossenschläge. Ella bleibt auf ihrer Position. Also sieben Schläge schwimmen. 90 Grad. Sieben Schläge schwimmen. 90 Grad. Sieben Schläge schwimmen. 90 Grad. Sieben Schläge schwimmen. Klappt. Wir setzen den Tauchgang normal fort. Suchen nach Tieren und so. Zwischendurch fragt Ella mich immer mal, in welcher Richtung das Boot ist. Auf den Kompass habe ich nicht wirklich geachtet. Da hatte ich zu viele andere Sachen im Sinn. Daher zeige ich einfach grob nach Orientierungssinn in die Richtung, in der ich das Boot erwarte. Ella ist mit meiner Richtung einverstanden. Glück gehabt.
Beim letzten Tauchgang wissen wir nicht so recht, welche Spezialisierung wir machen sollen. Darum entscheiden wir uns einfach für Fischbestimmung. Was nichts anderes heißt, als dass ich vor dem Tauchgang ein bisschen in einem Fischbuch blättere und Ella mir erzählt, wo man welche Fische oder andere Tiere finden könnte. Beim Tauchgang haben wir tatsächlich wieder Glück und so sehen wir einen Octopus, einen Schaukelfisch und einen großen Triggerfisch.
Ich hatte nicht geplant noch mehr zu tauchen. Eigentlich hatte ich ja gar nicht geplant in Padang Bai zu bleiben. Aber irgendwie gefällt es mir so gut und außerdem tauche ich gerne mit Ella, dass ich mich breitschlagen lasse noch ein paar Fundives zu machen. So mache ich noch zwei Tauchgänge bei Nusapenida, einer Insel in der Nähe, wo wir viele Schildkröten sehen. Außerdem mache ich noch einen Tauchgang in der Blue Lagoon, wo Ella mir unheimlich viel zeigen kann. Feuerfische, Froschfische, Skorpionfische, große Schrimps, die lustig von Höhle zu Höhle laufen, zwei große Tintenfische, die mit uns Scwimmen. Ein toller Tauchgang. Am gleichen Abend mache ich nochmal einen Nachttauchgang. Den starten wir früher als den letzten. Er ist aber auch langweiliger. So richtig lässt sich da nichts finden. Nichtmal das Meeresleuchten ist zu sehen.
Insgesamt habe ich nun schon ganze dreizehn Tauchgänge. Und ich muss sagen, dass ich mit meiner Tauchschule und vor allem mit meiner Tauchlehrerin Ella einen guten Griff gemacht habe. Ich kann jedem nur empfehlen auf ihre Facebookseite zu gehen, um mehr tolle Tauchfotos zu sehen.
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