Ich bin gerade Couchsurfen in Dunedin in Neuseeland. Das bedeutet zwei Dinge: ein warmes Bett (yeah!) und Wifi! Nun kann ich endlich weitererzählen, wie ich in Australien zum Surfprofi wurde, Miriam ins Krankenhaus musste und was der beliebte Barbaschinkeltag ist. Und lustige Fotos gibt es auch mal wieder.
Surfzeit.
Zunächst fahren wir wieder nach Byron Bay, was ein recht langer Weg ist. In Byron Bay will ich dann endlich mal zum Leuchtturm gehen, was ich das letzt mal schon nicht gemacht habe, als wir hier waren. Der Leuchtturm ist am östlichsten Punkt Australiens. Tja aber das Schicksal will nicht mitspielen und so kriegen wir auf dem Weg zum Leuchtturm den Anruf von Stephan, dass wir zum Hostel kommen sollen, um zu filmen. Dann muss ich den Leuchtturm wohl auf einer anderen Reise sehen.
Am nächsten Tag haben wir Surfstunden mit Mojosurf. Jetzt wird mir endlich mal professionell gezeigt, wie gesurft wird. Mojo hat den Ruf, die beste Surfschule Australiens zu sein. Früh morgens werden wir von der Surfschule abgeholt und fahren an den Strand. Nicht weit weg. Wir gehen zum Pass, bei dem ich das letzte mal in Byron auch schon Surfen war. Wir wärmen uns ein bisschen auf. Mehr schlecht als recht. Ein paar Körperteile werden ganz kurz angedehnt. Dann geht es an die Technik. Brett auf den Boden, rauflegen, auf Kommando aufstehen. Die fachkundigen Augen unserer Surflehrer begutachten unsere Technik, sodass wir noch den einen oder anderen Tipp kriegen.
Dann geht es ins Wasser. Surfen wie gehabt. Ab und an hilft einer der Surflehrer dabei, eine Welle zu erwischen. Dafür wird man einfach angeschubst. Ich erwische ein paar gute Wellen. Dann geht es an meinen ersten Trick “Switch”. Beim Surfen hüpfen und auf dem Board um 180° drehen. Klappt ab dem zweiten Versuch, danach regelmäßig. Yeah. Mein Weg zur Profikarriere ist gelegt!
Die Nacht verbringen wir in der Artsfactory. Das ist ein ziemlich cooles Hostel. Es ist nicht nur ein Hostel, es hat auch ein großes angrenzendes Gelände mit Zeltplatz, Bungalows und sowas. Leider ist das Hostel voll mit Hippies. Außerdem gibt es bei der Artsfactory noch jeden Tag kostenlos Programm. So Sachen wie Yoga und Didgeridoostunden. Heute gibt es einen Bushtuckerwalk. Genau mein Ding! Von den anderen Grasshopperreisenden kommt keiner mit. Der durchgeknallte Typ, der den Walk anleitet, zeigt uns verschiedene Pflanzen auf dem Gelände. Teils erzählt er uns, wie man sie essen kann, Gift gewinnt, Wasser findet oder ähnliches. Es ist ein 2-Stunden Intensivsurvivalkurs. Ich finde es unglaublich spannend. Und am Ende der Tour kriegt sogar jeder ein Freibier!
Abends ist eine Talentshow, bei der Julien ein paar Lieder singt. Es gehen aber alle relativ früh ins Bett. Wir mussten ja für das Surfen früh aufstehen.
Es wird wieder früh aufgestanden. Es geht nach Nimbin. Nimbin ist eine Hippie und Drogenstadt in Nimbin. Der Ort, wo alle hinfahren um Gras und Haschcookies zu kriegen.
Von Byron Bay nehmen wir einen Bus. Happycoach oder Happybus oder sowas. Ein bunt angemalter Bus mit Hippiezeichen und anderen Hippiehaften motiven. Unser fahrer hat natürlich lange Dreadlocks und erzählt die ganze Zeit irgendwelche Witze. Auf dem Weg nach Nimbin machen wir halt bei einem Wasserfall. Er ist ganz hübsch aber nichts besonderes. Einfach ein normaler Wasserfall. Der wurde wohl eingebaut, um der Tour wenigstens einen kleinen anderen Grund zu geben als Drogen zu kaufen. In Nimbin angekommen, weist der Fahrer uns noch noch einmal darauf hin, dass es in Australien verboten ist Drogen zu kaufen.
Wir Grasshopperleute bleiben weitestgehend zusammen. Wir haben nur zwei Stunden Zeit und müssen auch noch filmen. Nimbin ist sehr klein. Nur eine Straße, mit bunten Läden für Bongs links und rechts. Auf den Straßen sind seltsame Leute. Langhaarige, geschminkte Männer in bunter Kleidung, Gitarre spielend auf der Straße, Omas, die auf Bänken sitzen, und fragen ob man Cookies kaufen möchte. Als Gruppe gehen wir zuerst in das Nimbinmuseum. Ein kurioser Platz, der die Geschichte Nimbins von frühen Besetzungszeiten bis heute zeigt. Aber nicht wie ein normales Museum. Alles wirkt ungeordnet und überladen. Und zwischendrin kommt man natürlich an dem Part der Geschichte vorbei, von wo an es heißt “Gras sollte legalisiert werden”.
Gestern Abend sind wir schon nach Spot X gefahren. An Spot X betreibt die angeblich beste Surfschule (Mojo Surf) an einem der angeblich besten Orte zum Surfen (Spot X) ein Surfcamp. Hier sollen wir weiter surfen lernen. Wir kriegen Wohncontainer Wohncontainer mit je vier Betten, Toilette und Dusche. Außerdem Fühstück, Mittag und Abendessen. Da kann man nicht meckern. Aber wenn man mal nachschlägt, wieviel das Surfcamp eigentlich kosten würde, dann sind drei Mahlzeiten am Tag aber auch das mindeste.
Irgendwann fangen unsere Surfstunden an. Eine große Gruppe von Leuten, darunter unsere Grashoppercrew trifft sich im Schulungsbereich. Hier wird uns anhand von Grafiken erklärt, was für unterschiedliche Wellen es gibt, wie sie entstehen und wir man auf ihnen surft. Dazu ein paar Sicherheitshinweise. Wir werden mit Surfboards ausgestattet. Ziemlich schäbig. Die von Mojosurf in Byron waren besser. Die Boards hier haben abgebrochene Kanten, Risse oder sind mit Panzertape geflickt.
Unsere ganze Gruppe schleppt die Boards die paar hundert Meter zum Strand. Hier wird sich wieder aufgewärmt. Das kenne ich ja schon vom Mojo in Byron. Hier ist das Aufwärmen aber ein kleinbisschen ernster. Wir laufen erst, machen dann übliche Aufwärm- und Dehnübungen. Dann weiter das gleiche Programm wie in Byron. Üben wie man paddelt, üben wie man aufsteht. Bis es endlich ins Wasser geht. Die Wellen sind regelmäßig und energiereich. Perfekt zum Surfen. Ich mache mich ganz gut. Die Lehrer sieht man kaum, die trudeln irgendwo im Wasser und helfen immer mal irgendwem aus der großen Gruppe oder pfeifen jemanden zurück, wenn er sich zu weit entfernt.
Dann ein Wendepunkt: Ich surfe an Miriam, der deutschen, mit der ich noch schon seit Wochen mit Grashoppertravel reise, vorbei. Sie liegt im Arm von einem Surflehrer. “Oh die haben ja Spaß und flirten” oder so ähnlich sind meine Gedanken. Dann realisiere ich, dass Miriam schreit. “Mach es ab. Mach es ab.” Jetzt denke ich, dass sie von einer Qualle gestochen sein muss. Dann bemerke ich, dass das schreien ernster zu sein scheint. Leute bewegen sich in ihre Richtung. Ich sehe hier Knie, das zur Seite verdreht ist. Ich überblicke, wie viele Leute zu ihr gehen und entscheide mich dafür nicht zu ihr zu gehen, sondern zurück an Land. Dort laufe ich wie der Wind zur Rezeption des Surfcamps und rufe einen Krankenwagen. Der lässt sich natürlich reichlich Zeit. Australien ist zu groß. Miriam wurde in der Zwischenzeit aus dem Wasser transportiert und liegt am Strand. Eine kleine Traube von Menschen hat sich um sie gebildet. Sie liegt in den Armen eines Surflehrer, ein anderer Streichelt ihre Hand. Leute herum umarmen sich gegenseitig. Haben Angst oder versuchen zu helfen.
Nach zu langer Zeit kommt der Krankenwagen. Er kann nicht bis an den Strand fahren also helfen wir Tragen. Verschiedene Koffer, eine Trage und so Zeug. Miri wird kräftig unter Drogen gesetzt, bis sie endlich aufhört zu weinen und ruhiger wird. Ihr Bein wird mit einer Pappschiene fixiert. Mit vereinten Kräften tragen einige von uns sie auf der Trage zurück zum Krankenwagen. Roy begleitet sie in Krankenhaus.
Nachmittags gehen wir nochmal surfen. Jetzt haben wir größere Wellen. Ich bin kein Experte darin, Wellen einzuschätzen. Aber meinem Gefühl nach habe ich ein paar 2-Meter Wellen gekriegt.
Wir sind immer noch in Spot X heute gehen wir aber nicht surfen, sondern machen stattdessen eine kleine Kayaktour, So ganz viel gibt es da nicht zu erzählen. Paddeln, eine Seilschaukel und zurück paddeln. Nichts was man unbedingt in Spot X gemacht haben müsste.
Day Off in einem Holiday Park in Scott Heads. Immerhin lecker kochen kann hier.
Es war Tauchen geplant. Das fällt aber aus. Angeblich ist es im Meer zu windig. Stattdessen gehen wir auf eine Kanutour. Wieder nicht so viel zu erzählen. Ganz nette Aussicht hier und da. Aber wieder nichts besonderes. Außer vielleicht eine Python, die wir in einem Baum sehen.
Es hätte ein ganz normaler freier Tag werden können. Aber wir haben größere Pläne. Endlich ist er da! Der Babaschinkelday. Babaschinkel? Was mag das sein? Genau darum geht es! Eines Tages in Hervey Bay. Schon eine Artikel in der Vergangenheit, nachdem wir Jetboat fahren waren. Hat Roy, unser Holländer sein Videotagebuch dazu abgegeben. Nach der Aufnahme hat sich Stephan über holländische Sprache amüsiert. “In de Babaschinkel” und so. Wir haben nie herausfinden können, was Roy wirklich gesagt hat. Aber an diesem Tag wurde das Wort Babaschinkel geboren. Ein höchstflexibles Wort mit einer mannigfaltigen Bedeutung, die ihresgleichen sucht. Und aufgrund dieser Vielfältigkeit feiern wir den Babaschinkeltag.
Natürlich wird wieder gegrillt. Die Mädels der Gruppe machen einen leckeren dazu UND: jeder bringt sein ganz persönliches Babaschinkel. An dieser Stelle will ich ein wenig weniger quatschen.
Und es gab natürlich noch mehr Babaschinkel von den anderen. Sogar Stephan, der sich sonst meist rausgehalten hat, hatte ein Babaschinkeloutfit. Es wurde also viel getrunken und gelacht.
In dem Sinne fröhlichen Babaschinkeltag und grüße aus Neuseeland. Der nächste Bericht folgt beim nächsten Internet.
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