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Reisen wie ein Grashüpfer – Teil 2

Eins unserer Penthäuser

Mehr von meiner Grasshopper Tour. Diesmal ist richtig viel los. Wer nicht weiß, worum es bei Grasshopper geht, der guckt am besten in meinen ersten Teil des Berichtes. Diesmal war ich Jetski fahren, Wakeboarden und reiten. Außerdem gab es mal wieder Fluten und so wurde die Tour unterbrochen!

7. Tag (18.2.)

Wir fahren von Brisbane nach Noosa und wir haben einen neuen Gast. Jordan aus den USA. Wir müssen nach Hervey Bay, machen aber Halt in Noosa. Wir haben zwei freie Tage und wollen eventuell surfen. Abends gehen wir bei Einbruch der Dunkelheit ins Meer. Spielen in den Wellen. Es sind gute Starke Wellen. Später gehen wir in unserem Hostel in Noosa feiern. Unerwarteterweise treffe ich Kiera wieder. Die sympathische Engländerin, mit der ich in Brisbane zwei Wochen das Zimmer geteilt habe. Also wird wieder viel getrunken, gefeiert und gelacht. Und nebenbei gibt es einen Wet T-Shirt Contest.

8. Tag (19.2.)

In unserem Appartement

Eigentlich wollten wir surfen aber die Wellen sind zu stark. Stefan, unser Kameramann und erfahrener Surfer rät davon ab zu surfen. Stattdessen fahren wir früher nach Hervey Bay. Gar nicht so schlecht. Denn eins haben wir in Hervey Bay: ein Luxus Penthouse! Beziehungsweise nicht nur eins, sondern drei! Ausgestattet mit Küche, Bar, Balkon, Waschmaschine, Bar und so weiter. Wirklich beeindruckende Appartements. Die Gelegenheit nutzt jeder, die Kleidung zu waschen. Außerdem koche ich für Roy, Ryan und mich. Das habe ich in Brisbane zur genüge geübt. So ein Appartement hätte ich zuhause auch gerne irgendwann mal.

9. Tag (20.2.)

Auf einem Paddleboard

Immer noch in Hervey Bay. Wir gehen Standup Board Paddeln. Das ist im Grund ein großes Surfbrett, auf dem man steht, ein Paddel in der Hand hält und sich so fortbewegt. Wer kein Lust auf das Paddleboard hat, der kann auch mit einem Kayak fahren. Ganz spaßig, aber nichts besonderes. Immerhin gibt es gutes essen bei dem Veranstalter. Ich esse so etwas ähnliches wie einen Burger aber ohne Bulette, dafür mit Räucherlachs. Sehr lecker.

10. Tag (21.2.)

Das soll ein fantastischer Tag werden! Nach einem guten Schlaf in unserem Appartement geht es zum nächsten Wassersport Anbieter. Zuerst fahren wir Jetboat. Ein Jetboat ist ein schnelles und sehr PS-Starkes Boot, mit dem man driften und springen kann. Leider können wir nicht selbst steuern, aber unser Fahrer wirbelt uns reichlich herum und jeder kommt auf seine kosten und hat Freude.

Nach dem Jetboat wird es bescheuert. Wir fahren Bananaboat. Das ist eine blöde Gummiwurst in Bananenkostüm, die hinter einem Jetski hergezogen wird. Hat das mal jemand gemacht? Ich kann nur davon abraten. Eingangs hatten wir Kerle eine Wette: Wer am längsten auf dem Ding bleibt kriegt von den anderen je 5$. Es stellt sich aber heraus, dass es keinen Gewinner gibt. Einzelne Leute fliegen nicht herunter. Alle oder keiner. Und da liegt das Problem. Wenn 5 Leute gleichzeitig von einer blöden Gummiwurst geschleudert werden, landen Ellbögen und Kniee gegenseitig im Gesicht und anderen Stellen wo es weh tut. Julien muss mit blutigem Kinn die Wette verlassen. Die anderen haben ein unentschieden nach dem anderen und alles was passiert ist, dass man sich gegenseitig eine rein haut. Bananaboat? Bullshit.

Dann kommt das krönende Finale. Wir fahren Jetski. Je zwei Leute auf einem Gefährt. Ich habe Glück und kann den Jetski fahren. Hinter mir sitzt Jordan. Zunächst ist es schwierig zu steuern. Man kann nur um Kurven fahren, wenn man auch Gas gibt. Ich probiere natürlich ausgiebig aus. Ich habe ja vorher beim Jetboat gesehen, was geht. Also versuche ich zu driften, Spins und alles mögliche. Hinterher sagt Jordan mir, dass sie Angst hatte. Nächstes mal brauche ich ein Jetski für mich allein.

Nach diesem Spektakel werden die täglichen Videotagebücher gemacht, in denen wir erzählen, wie toll wir den Ort finden, dann geht die Tour weiter. Wir verlassen leider unsere luxuriösen Appartements und fahren zum Susan River Homestead. Mal wieder wissen wir nicht, was uns dort erwartet. Alles was wir wissen ist, dass wir morgen wohl auf eine Reittour gehen.

Wir kommen im Homestead an und werden herzlich begrüßt. Nicht nur vom sympathischen Besitzer, der mit seinem Rasenmähertrekker zu uns düst, sondern auch von einer Horde Hunde. Kleine knuffige und große grässliche. Sogar Welpen sind hier. Die Hunde begeistern wohl jeden in unserer Gruppe.

Uns werden Zimmer zugewiesen und wir werden herumgeführt. Es ist ein 7 Hektar großes Grundstück. Wir haben einen großen Swimming Pool, einen Tennisplatz, ein Trampolin, ein Kinoraum. Das ist ein Platz zum bleiben! Obwohl die Begeisterung noch nicht ganz verdaut ist, kann der Besitzer noch einen drauflegen. “Wollt ihr Wakeboarden?” Klaro! Also Badesachen an, Kameraausrüstung geschnappt und zum großen See gefahren, der sich auf dem Grundstück befindet. Dort wird ein Boot für uns ins Wasser gelassen und einer nach dem nächsten kann ein paar Runden auf dem Wakeboard im Schlepp des Bootes drehen. Oder es zumindest versuchen. Manch einer schafft es nicht.

Ich war vorher noch nie Wakeboarden. Es sieht eigentlich ziemlich einfach aus. Im Wasser sitzen, Strippe festhalten, hochziehen lassen, steuern. Als ich dran bin, bin ich zuverlässig “Drei versuche, dann bin ich oben!” Tatsächlich brauche ich über 10 Versuche. Immer wieder verliere ich die Strippe, werde zu weit hoch gerissen oder es funktioniert irgendwie anders nicht. Aber dann bin ich doch oben. Vorsichtig versuche ich zu steuern. Links. Rechts. Kurven. Das Ding steuert sich fast wie ein Snowboard! Die erste Runde fahre ich locker hinter dem Boot her. Mach nichts. Dann werde ich mutiger. Versuche über eine Welle zu springen. Klappt nicht. Und wieder anfahren. Scheiße. Beim dritten Versuch bin ich oben. Langsam hab ich den Dreh raus. Nach ein paar weiteren Runden und weiteren gescheiterten Trick versuchen ist meine Zeit um.

Unser Swimming Pool im Susan River Homestead

Abends kriegen wir köstliches Essen serviert. In einem großen Saal, der auch für Hochzeiten genutzt wird, mit einem großen Kamin, Saxophon, Piano. Und Steak! Jawohl es gibt Steak. Köstliches saftiges Steak.

Nachts machen wir noch einen Filmabend im heimischen Kinoraum. Morgen wird geritten.

11. Tag (22.2.)

Pferdereittag. Ich wollte ja schon lange mal reiten lernen. Obwohl ich mein halbes Leben im Pferdedorf Ipse bei Gardelegen verbracht habe, hat es sich für mich nie ergeben, reiten zu lernen. Dabei ist es eine so schöne und echte Art, sich fortzubewegen.

Zunächst kriegen wir mal wieder eine Sicherheitseinweisung. Hände und Füße immer nach unten. Klingt sinnvoll. Das kriege ich hin. Dann werden uns Pferde zugewiesen. Angeblich Pferde, die zu uns passen. Woher unsere Reitlehrerin weiß, welche Pferde zu uns passen, weiß ich aber nicht. Ich kriege Rocky. Das ist kurz für Rocket. Rocky. Wie der Boxer. Ein guter, starker, männlicher Name! Okay das passt.

Unsere Pferde am Susan River

Rocky ist grau mit schwarzen Flecken. Wie das Pferd von Pipi Langstrumpf. Ich steige auf. Und das war es. Nun macht das Pferd was es will. Es geht umher, es bleibt stehen. Ich versuche auf Rocky einzureden, aber er hört nicht auf mich. Vielleicht ist mein deutscher Akzent zu stark? “Wenn wir erst mal aus dem Gehege raus sind, dann hört er auch.” Na ob ich das glauben kann?

Wir verlassen das Gehege. Die Pferde gehen in Reihe. Ich versuche meins zu Steuern. Zügel nach links oder rechts zu ziehen. Nach hinten ziehen, das Pferd treten. Nichts passiert. Es läuft nur in Reihe. Dabei wurde mir doch vorher erklärt, wie das Pferd zu steuern ist? Ich rede mit Rocky, versuchen eine Freundschaft aufzubauen. Er scheint aber weder mein Englisch noch mein Deutsch zu verstehen.

Wir reiten über das riesige Gelände, von Feld zu Feld. Immer mal kriegen wir Tipps, wie das Pferd am besten zu steuern ist. Manche Leute stellen sich besser an, manche schlechter. Ich habe immer noch das Gefühl, als hätte ich keine Ahnung, was ich hier tue. Es wird aber besser!

Am Anfang wird nur langsam mit dem Pferd gegangen. Ab und an geht es aber schneller voran. Nicht wirklich, weil ich es dem Pferd sage, sondern weil es den anderen Pferden hinterherläuft.

Den langsamen Fortschritt will ich nun nicht zu detailliert erklären, darum Springe ich mal zum Ende des Rittes. Wir sind auf einem der letzten Felder. Ich bin ehrgeizig und will es schaffen Rocky zu kontrollieren. Irgendwann kriege ich eine Privatinstruktion von einer unserer Reitlehrerinnen. “Such dir irgendeinen Busch, ein Stück entfernt zu dem du reiten willst!” Ich visiere einen Busch an. Rechts von mir. Ich ziehe den rechten Zügel. Das Pferd guckt nach rechts, läuft aber weiter gerade aus. “Du musst zum Busch gucken. Zieh mehr. Mach den Kreis kleiner.” Ich versuche es. Mittlerweile läuft das Pferd seitwärts. Kopf in Richtung meines Busches aber immer noch in die falsche Richtung laufend. Wir kommen am Ende des Feldes an. “Nochmal. Du musst ihm zeigen, dass du es wirklich willst. Er testet dich!” So geht es eine Weile, dann komme ich bei meinem Grasbusch an. Danach habe ich tatsächlich das Gefühl, als könnte ich das Pferd steuern. Ich kann im Slalom um Bäume gehen. Ich kann ihn rennen und gehen lassen. Vielleicht hat Rocky mich als Reiter Akzeptiert. Vielleicht habe ich etwas gelernt. Vielleicht sind die Pferde auch einfach so trainiert, dass sie am Anfang des Rittes die Kommandos von mir ignorieren und am Ende auf mich hören, damit ich ein Erfolgserlebnis habe. Ich habe auf jeden Fall großen Spaß. Schade, dass der Ritt so schnell vorbei ist.

Eine Woche frei

Abends gibt es schlechte Neuigkeiten. Von Süden kommt Regen und von Norden kommt Regen. Der Zyklon holt uns ein. Bei den Bedingungen können wir nicht filmen und müssen die Tour pausieren. Das ist natürlich kacke für mich. Geldverschwendung und bringt meine Pläne durcheinander.

Wir verbringen eine Woche in Byron Bay. Eine Surfer und Hippie Stadt. Jedenfalls ein Paar von uns. Zu 6. sind wir in Byron. Scott und Sam haben uns verlassen und Liis ist anch Sydney geflogen, weil sie dort einen Freund hat. Zu der Zeit will ich gar nicht so viel schreiben. Die meiste Zeit hat es geregnet. Wenn es nicht geregnet hat, waren wir am Strand auf einem Bodyboard, das wir in unserem Hostel kostenlos leihen konnten. Den Rest der Zeit haben wir getrunken, Karten gespielt und Zeit totgeschlagen.

9 Tage verbringen wir in Byron Bay. Eine lange Zeit und eine lange Weile. Am letzten Tag scheint die Sonne. Ich leihe mir ein Surfboard und versuche zum ersten Mal zu surfen, nachdem ich das in Bali nicht machen konnte. Mein Surferlebnis soll aber ein schöner Einstieg in den dritten Teil werden.

Leider leider gibt es diesmal nicht so viele Fotos. Es ist einfach schwierig, mich selbst zu fotografieren, während ich Wakeboarde oder so. Stefan macht zwar immer Fotos und filmt, ich bin aber darauf angewiesen, dass er uns die Fotos zur Verfügung stellt oder bei Facebook hoch lädt. Sobald ich neue Fotos von ihm bekomme, werden sie hier nachgereicht.

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Wust

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